Für Menschenrechte und Demokratie

Die Recherchen des Correctiv-Netzwerkes über ein Treffen der AFD und die unverhohlene Ausbreitung zutiefst rechter Gedanken und Pläne dort haben viele Menschen erschreckt, betroffen und wütend gemacht. Auch uns.

Der Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland hat klar formuliert: “Die AFD steht für eine Grundhaltung, die dem christlichen Glauben zutiefst widerspricht.” Link

Wir möchten Sie auch weiterhin einladen und auffordern, sich diesen menschenverachtenden Positionen entschlossen entgegenzustellen, wie es dankenswerter Weise auf vielen großen Demonstrationen in den vergangenen Tagen auch schon geschehen ist. (Hier findet ihr eine Seite, die anstehende Demonstrationen auflistet.)

Unser Jugendleiter Freddy Pütz hat ein persönliches Statement verfasst, hinter dem wir als Pfarrteam und Presbyterien der Gemeinde voll stehen und den wir hier mit seiner Zustimmung veröffentlichen wollen:

“Liebe Alle,

ich bin zutiefst geschockt. Sicher haben viele von euch mitbekommen, dass das Medienhaus CORRECTIV ihre Investigativ Recherche (= unter Einhaltung journalistischer Standards schwierigen und gefährlichen Themen nachspüren) zu einem geheimen Treffen der rechtsextremen Szene vor kurzem veröffentlicht hat. Das Besondere an diesem Treffen war, dass nicht nur Unternehmer*innen mit sehr viel Geld anwesend waren, sondern auch Politiker mit Einfluss auf Landes- und Bundesebene. Laut dem sehr glaubwürdigen Bericht von CORRECTIV haben diese dort offen einem „Masterplan“ zugestimmt, der den Grund für meinen Schock darstellt. Denn dieser Plan erinnert mich an meinen Geschichtsunterricht, den ich so oft verflucht habe, weil wir in fast jedem Jahr das dritte Reich behandelt haben und es doch eigentlich viel mehr über Geschichte zu wissen gibt. Heute weiß ich sehr genau, warum das nötig war und ist. Wenn führende Politiker der AfD und sogar Mitglieder der „Werteunion“, einer rechten Gruppierung innerhalb der CDU, sich an einem Treffen beteiligen, an dem offen darüber debattiert wird, wie Millionen Menschen aus Deutschland vertrieben werden können, möglicherweise sogar in einen „Musterstaat“ in Nordafrika, wo es dann Möglichkeiten für Ausbildungen und Sport gäbe, dann wird mir schlecht. Das klingt für mich doch sehr nach einem Arbeitslager für Menschen mit Migrationshintergrund. CORRECTIV macht deutlich, dass es bei diesem „Masterplan“ nicht nur um Geflüchtete geht, sondern um jeden Menschen, der ihrer Meinung nach Migrant ist. Jeder von uns hat Freundinnen und Freunde deren Eltern oder Großeltern aus einem anderen Land nach Deutschland gekommen sind, bei einigen von uns ist das sogar selbst der Fall. Ich muss immer wieder pausieren, während ich diesen Text schreibe. Ich werde traurig, wütend, mir kommen die Tränen. Ich will das nicht zulassen, dass irgendjemand in Deutschland wegen seiner Hautfarbe, seiner Religion, seiner Herkunft, seiner Sexualität, einfach weil er oder sie* so ist wie sie ist Angst haben muss. Leider ist das auch heute schon bittere Realität. Aber wir haben gemeinsam die Möglichkeit zu verhindern, dass ein solcher „Masterplan“ jemals auf politischer Ebene durchgesetzt werden kann. Teil dieses Plans ist es auch, Influcer*innen auf TikTok, Instagram, YouTube und weiteren Plattformen zu gewinnen, die diese Gedanken weiter verbreiten und gezielt die jüngeren Generationen manipulieren sollen. Aber wir müssen nicht tatenlos zusehen. Wir können uns stark machen gegen rechts, gegen die AfD und für all die Menschen, die wir lieben. Es gibt viele Demos, bei denen wir öffentlich zeigen können, dass wir es nie wieder so weit kommen lassen wollen, wie es vor 75 Jahren war. Nicht mal im Ansatz.

Euer Freddy.”